Der Bibliothekar, der lieber dement war als zu Hause bei seiner Frau

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Verhulst, Dimitri

Inhalt: "Das Leben schien schneller zu verlaufen als die Gedanken, und bevor er einen Entschluss gefasst hatte, war er ein alter Mann." Als Désiré Cordier klar wird, dass dieser Satz auf ihn zutrifft, versucht er in letzter Minute, das Ruder herumzureißen. Andere verkaufen ihre gesamte Existenz auf e-bay, für sagenhafte zwei Millionen Dollar (wie ihm sein alter Boule-Freund erzählt), und er möchte seines nicht mal geschenkt. Immer hat er nur klein beigegeben, wenn seiner Frau Moniek etwas an ihm nicht passte, und jetzt, da der Verkauf ihres Hauses und ein Umzug in eine kleine Wohnung bevorstehen, bekommt er Panik. Wie soll er seiner dominanten Frau da noch ausweichen, ohne Garten und Keller? Und so entwirft er eine ungewöhnliche Strategie: Er gibt vor, an Demenz zu erkranken - was dem ehemaligen Bibliothekar nicht nur ein diebisches Vergnügen bereitet, sondern auch erstaunlich gut gelingt. Schon bald landet er in dem Pflegeheim "Winterlicht", zusammen mit anderen Dementen und überforderten Pflegern, wo er neben haarsträubenden Missständen auch so manche Überraschung entdeckt - einen Strategen im Geiste, einen ehemaligen Nazi und eine alte Jugendliebe ... Dimitri Verhulst, der gefeierte Bestsellerautor aus Flandern, dem niederländischsprachigen Belgien, greift in seinem neuen Roman ein höchst aktuelles Thema auf und zeigt voll Komik und Esprit und mit herzzerreißender Schonungslosigkeit, dass es gar nicht so einfach ist, in Würde zu altern.