
Kammerkonzert und Lesung: "Es ist geschehen, und folglich kann es wieder geschehen."
Mi, 22.03.2023
19:00–20:30 Uhr
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Zentralbibliothek ·
Hauptdeck, E1
Eintritt frei
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Zu Geschichte und Gegenwart rechter Gewalt in Deutschland. Mit Schauspieler Roman Knižka (Rezitation) und dem Ensemble OPUS 45
Am 19. April 1945 schworen sich die Befreiten des KZ Buchenwald in einer bewegenden Ansprache den "Nazismus mit seinen Wurzeln" zu vernichten. Doch schon unmittelbar nach dem Untergang des NS-Regimes lebte in Deutschland rechtsextremes Gedankengut wieder auf. Seit 1945 fielen immer wieder Menschen rechtsextremer und rassistischer Gewalt zum Opfer. Seit ihrer Gründung sind in der Bundesrepublik Deutschland Rechtsextremismus, rechtsextreme Übergriffe, Antisemitismus, Fremdenfeindlichkeit, Gewalt und Terror immer wieder Realität geworden, zuletzt etwa in Halle/Saale oder in Hanau.
Mit ihrem knapp eineinhalbstündigen Programm aus Lesung und Kammermusik fordern Roman Knižka und das Ensemble Opus 45 dazu auf, sich mit dieser Problematik auseinanderzusetzen. Anliegen ist es außerdem, der Opfer rechter Gewalt in der Bundesrepublik Deutschland zu gedenken. Der Titel des Abends ist ein Zitat des italienischen Schriftstellers Primo Levi. Der Auschwitz-Überlebende warnte im Jahr 1986 davor, im Gedenken an die Verbrechen des Holocaust nachzulassen: "Es ist geschehen, und folglich kann es wieder geschehen: Darin liegt der Kern dessen, was wir zu sagen haben."
Den musikalischen Kommentar, stellenweise auch Kontrapunkt zur Lesung, bilden große Werke der Bläserquintett-Literatur von Paul Hindemith, Pavel Haas und György Ligeti – drei Komponisten, die zu Opfern von Holocaust und nationalsozialistischer Diktatur wurden.
Dauer des Konzertes: circa 85 Minuten (ohne Pause).
Eine Veranstaltung der Landeszentrale für politische Bildung Hamburg.
Foto© Daniel Haeker
Die Künstlerinnen und Künstler:
Roman Knižka wurde 1970 in Bautzen geboren, erlernte an der Dresdener Semperoper zunächst den Beruf des Theatertischlers und verließ die DDR noch vor dem Mauerfall über die Grüne Grenze. Nach seinem Studium an der Bochumer Schauspielschule spielte er zunächst am dortigen Schauspielhaus und begann dann, sich einen Namen in TV-Dramen, Liebesfilmen, "Tatorten" und diversen Kinoproduktionen zu machen. Daneben spricht er regelmäßig Hörbücher ein und ist mit großem Erfolg auf der Bühne aktiv.
Das Bläserquintett OPUS 45 gründete sich bei einem Berliner Orchesterprojekt: Johannes Brahms' "Ein deutsches Requiem" (opus 45) stand auf dem Programm und ist seither namensgebend. Das Bläserquintett, bestehend aus Musiker*innen der Hamburgischen Staatsoper, des Beethovenorchesters Bonn und der NDR Radiophilharmonie Hannover, beschreitet seit einiger Zeit gemeinsam mit dem Schauspieler Roman Knižka neue, disziplinübergreifende Wege.
Veranstaltungsort
Zentralbibliothek
Hühnerposten 1 (Eingang: Arno-Schmidt-Platz)
20097 Hamburg
Eintritt frei
040 / 42 60 60
service@buecherhallen.de
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