Der Unterstützungsbedarf und die Anzahl der rechtlichen Betreuung steigen stetig und rechtliche Betreuung ist ein Thema, das uns alle betreffen kann. Obwohl das Betreuungsrecht das ehemalige Vormundschafts- und Pflegerecht bereits vor mehr als 30 Jahren abgelöst hat und inzwischen mehrfach zugunsten der Betreuten reformiert wurde, ist die Angst, durch eine Betreuung entmündigt zu werden und nichts mehr selbst entscheiden zu dürfen, bei vielen Menschen immer noch groß. 

Die Fotoausstellung will einen positiven, menschenzentrierten Blick auf rechtliche Betreuung werfen. Sie will zeigen, dass rechtliche Betreuung Hilfe zur Selbstbestimmung ist – im Sinne der UN-Behindertenrechtskonvention und der Wahrung von Grundrechten. Gleichzeitig will sie ein veraltetes gesellschaftliches Bild von rechtlicher Betreuung als Bevormundung korrigieren und Betreuer*innen als empathische Begleiter*innen zeigen, die Verantwortung übernehmen, zuhören und gemeinsam mit ihren Klient*innen Lösungen finden.

Die Fotos der Hamburger Fotografin Julia Franklin Briggs verdeutlichen: Klient*innen sind Menschen wie du und ich. Man sieht ihnen ihre rechtliche Betreuung nicht an – und doch begegnen sie oft Vorurteilen. Die Ausstellung macht sichtbar, dass sie trotz aller Stigmata eigene Wünsche und ein Recht auf die Gestaltung ihrer Lebensumstände haben.