Zulu

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Inhalt: Ali "Zulu" Neumann ist als Kind gemeinsam mit seiner Mutter nur knapp den Inkatha-Milizen entkommen. Der Rest der Familie überlebte die Tumulte nicht – und die als Kind erlebten Schrecken wirken bis heute nach. Heute ist Ali Chef der Mordkommission in Kapstadt. Einer seiner Mitarbeiter ist Brian Epkeen: ein junger, weißer, schwer zu kontrollierender Polizist, dessen Familie in die Etablierung der Apartheid involviert war. Gemeinsam bekämpfen Ali und Brian die ausufernde Kriminalität und Gewalt in den Townships, die durch Arbeitslosigkeit und Gang-Herrschaft immer weiter verstärkt wird. Ihr Job wird noch schwieriger, als zwei junge Frauen tot aufgefunden werden. Sie hatten eine neue Designerdroge in ihrem Blut, die das Pulverfass der Gewalt schon bald explodieren lassen könnte… Dies ist ein Film, in dem mit allem gerechnet werden muss – das macht seine Stärke aus. „Zulu“ verwandelt die Konventionen des Polizeifilms in ein existenzialistisches Drama und ein politisches Psychogramm. Zugleich handelt er auch von der südafrikanischen Gewaltspirale und entfaltet das moralische Dilemma eines Konflikts zwischen Rache und Verzeihung, der die südafrikanische Vergangenheitsbewältigung im Gefolge der Wahrheitskommission prägt: „Wie viele Schwarze hat er früher getötet und gefoltert?“ „Wir haben beschlossen, dass wir alle zusammen leben. Die Vergangenheit ist vergangen.“ „Natürlich wurde er begnadigt. Kruger und all die anderen Mörder und Diebe. Das ging ganz einfach: Man erschien vor einer lächerlichen Kommission, gestand all die bösen Taten und bam – alles ist verziehen. Sofortige Absolution. Das ist absurd!“ „Wir waren zu nett zu all diesen Schweinen.“ „Sie kriegten keine Strafe – frei wie Vögel. Und erfolgreicher denn je, als wäre nie etwas passiert.“ „Was wäre Dir lieber gewesen? Rache? Noch mehr Tote?“ „Nein keine Rache, Ali. Gerechtigkeit. Mir wäre Gerechtigkeit lieber gewesen.“ „Willst du Frieden mit Deinen Feinden haben, dann arbeite mit Deinen Feinden – und sie werden Deine Partner. Mandela“ Mag dieser Thriller auch im Mainstream-Stil inszeniert und in seiner Story recht spekulativ sein, so zeigt er doch in solchen nachdenklichen Passagen dass die Wunden der Apartheid noch längst nicht verheilt sind. (Rüdiger Suchsland, Deutschlandfunk)