Die letzten Zeitzeugen
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- Titel: Die letzten Zeitzeugen / Produktion: Michael Kalb; Regie: Michael Kalb, Timian Hopf; Montage: Timian Hopf, Michael Kalb; Musik: Dominik Bullach; Kamera: Michael Kalb, Timian Hopf; Drehbuch: Michael Kalb, Timian Hopf; Sound Design: Achim Hoffmann
- Person(en): Kalb, Michael [Produzent*in] ; Kalb, Michael [Regisseur*in] ; Hopf, Timian [Regisseur*in] ; Hopf, Timian ; Kalb, Michael ; Bullach, Dominik [Komponist*in] ; Kalb, Michael [Drehbuchautor*in] ; Hopf, Timian [Drehbuchautor*in] ; Hoffmann, Achim [Designer*in]
- Produktion: Deutschland 2020
- Sprache: Sprachfassung: Deutsch. Untertitel: Deutsch, Englisch
- Umfang: 1 Online-Ressource (85 min) : Bild: 16:9 HD
- Erschienen: Potsdam : filmwerte GmbH, 2025
- Schlagwörter: Gesellschaft ; Historie ; Dokus ; Film
- Link(s): eMedium IMDb Seite TMDb Seite Cover Image
- Zielgruppe: FSK 0
Inhalt: Die Brüder Günther und Heinz Barisch sind sich oft nicht einer Meinung. Doch wenn es um ihre Heimat geht, leuchten beider Augen gleichermaßen. Das kleine Städtchen Zülz heißt heute Biała und gehört seit Ende des Zweiten Weltkrieges zu Polen. Für Heinz und Günther ist es jedoch der beschauliche oberschlesische Ort geblieben, denn sie vor knapp 75 Jahren verlassen mussten. Die Filmemacher Michael Kalb und Timian Hopf begleiten die beiden Senioren auf eine Reise in die Vergangenheit und besuchen mit ihnen die Orte ihrer Kindheit. Die Reise mit ihnen bildet die erzählerische Klammer des Films. Darin eingebettet sind die Erzählungen von 35 weiteren Zeitzeug*innen aus dem bayrischen Landkreis Augsburg. Geboren ab 1920, berichten sie über die Zeit des Nationalsozialismus 1933-45 sowie über die unmittelbare Nachkriegszeit aus eigenem Erleben. Ziel der Filmemacher ist, diese Epoche durch das subjektive Erinnern der Zeitzeug*innen lebendig werden zu lassen. Der Film verzichtet dabei auf die Einordnung von Historikern ebenso wie auf biografische Tiefenbohrungen. Er setzt darauf, ein Mosaik von Eindrücken entstehen zu lassen. Zu Beginn der NS-Zeit waren die meisten der Zeitzeugen Kinder; etliche der Männer erlebten den Krieg als Soldaten; einige der Frauen blieben als Witwen mit Kindern allein zurück. Auf die Frage, was sie selbst und ihre Eltern von den Verbrechen des Nationalsozialismus wussten, geben sie unterschiedliche Antworten, unter anderem geprägt von der Einstellung ihrer Eltern zum nationalsozialistischen Regime. Viele erinnern die Angst vor einer Verschleppung ins nahe KZ Dachau; die ganze Brutalität des Regimes dagegen ist längst nicht allen der damals jungen Menschen aus eigener Erinnerung geläufig - während anderen das Verschwinden jüdischer Menschen aus ihrem unmittelbaren Lebensumfeld sehr wohl bewusst ist. Einer der älteren Zeitzeugen berichtet von einem langsamen Erkenntnisprozess im Verlauf der 1930er Jahre. Nach anfänglicher Zuversicht habe er schon mit etwa 13, 14 Jahren die Entwicklung mit zunehmend gemischten Gefühlen beobachtet. Mit 16 schließlich habe er gespürt: "Die Politik ist doch jetzt ganz aus den Fugen gerissen. Der macht ja nicht nur Deutschland kaputt, der macht ja die Welt kaputt. Das war wirklich meine Einstellung, und so bin ich Soldat geworden. Ich musste damit leben und konnte niemandem sagen, was ich denke." Sein Fazit: "Da kann ich bloß sagen: Keine Wiederholung! Sowas muss man ersticken im ersten Moment."
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