Lesetraining

Lesetrainerin liest Kind vor

Individuelle Leseförderung für Kinder des Stadtteils

Mit dem "Lesetraining" gehen die Bücherhallen Bergedorf (in Kooperation mit dem Projekt Bergedorfer LeseLernhilfe), BillstedtFarmsen, Finkenwerder, Harburg, Niendorf, Osdorfer Born, Steilshoop und Wilhelmsburg auf besondere Weise auf die Bedürfnisse vieler Kinder ihres Stadtteils ab sechs Jahren ein: Viele von ihnen können trotz Schulunterrichts nicht richtig lesen oder verstehen den Sinn der Texte nicht.

Das Lesetraining wird 2024 auf alle Stadteilbibliotheken ausgeweitet. Hierfür werden neue Ehrenamtliche gesucht. Bei Interesse wenden Sie sich bitte direkt an eine Bücherhalle.

Beim "Lesetraining" treffen sich einmal pro Woche das Kind und seine Lesetrainerin oder sein Lesetrainer in der jeweiligen Bücherhalle und üben eine Stunde miteinander. Zielgruppe des Einzeltrainings sind Grundschulkinder, die Sätze noch nicht oder noch nicht flüssig lesen und unter anderem wegen Wortschatzlücken das Gelesene nicht verstehen können. Die Kinder werden mindestens sechs Monate, bei individuellem Förderbedarf des jeweiligen Kindes auch länger, einzeln trainiert (Mentoring-Projekt). Die Lesetrainer*innen hören beim Lesen zu, machen Mut, geben Tipps und erklären die Bedeutung des Gelesenen.

In einigen Bücherhallen gibt es darüber hinaus ABC-Gruppen für Leseanfänger*innen mit mehreren Kindern: Hier werden Kinder alphabetisiert, die einzelne Wörter noch nicht lesen können.

Für alle Kinder gilt: Fast nebenbei wird die Bücherhalle erkundet und gleichzeitig der Spaß am Lesen geweckt. Das ist wichtig, denn laut Vorlesemonitor der Stiftung Lesen bekommen fast 40% der Kinder unter acht Jahren selten oder nie etwas vorgelesen, 44% besitzen weniger als zehn Bücher.

 

Logopädin Angela Wolf

2006 wurde das "Lesetraining Wilhelmsburg" von der Logopädin Angela Wolf gegründet, die das Projekt weiterhin begleitet, viele Lesetrainer*innen fachlich berät und selbst als Lesetrainerin aktiv ist:

"Ich möchte erreichen, dass die Kinder Mut fassen und sich etwas zutrauen. Die Kinder sollen auch ihre Hemmschwellen vor einem Bibliotheksbesuch verlieren. Die Erfahrung zeigt, dass meist nach zwei Monaten eine Veränderung eintritt: Die Kinder lesen täglich mit ihren Eltern und besitzen in der Regel auch eine Bücherhallen-Karte."